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Bundestagswahl 2025: Was ändert sich energiepolitisch für Deutschland?

Die Bundesrepublik hat gewählt – nun beginnt die Suche nach stabilen Mehrheiten und tragfähigen Regierungsbündnissen. Die Energiepolitik spielt in den Sondierungsgesprächen eine zentrale Rolle, doch welche Weichenstellungen planen CDU/CSU und SPD? Wir beleuchten die inhaltlichen Positionen basierend auf den Wahlprogrammen des wahrscheinlichsten Bündnisses und die Pläne für die energiepolitische Zukunft Deutschlands.

 


 

1. Energetische Sanierung

 

CDU/CSU: Die Union betont die Notwendigkeit, die Energieeffizienz zu steigern und die energetische Sanierung von Gebäuden voranzutreiben. Sie setzt dabei vorrangig auf marktwirtschaftliche Instrumente, um die Klimaziele zu erreichen. Konkrete Vorschriften dazu, welche Technologien verwendet werden sollen, sind nicht geplant, dafür aber die Förderung privater Investitionen.

 

SPD: Die SPD plant, die energetische Sanierung von Wohngebäuden durch steuerliche Anreize und direkte Förderungen zu unterstützen. Diese sollen an die tatsächliche Energieeinsparung gekoppelt sein. Die Sozialdemokraten streben an, bis 2030 mindestens 50 Prozent des Stroms aus Erneuerbaren Energien zu erzeugen und setzen im Zuge dessen auf eine umfassende Modernisierung des Gebäudebestands.

 

2. Stromkosten

 

CDU/CSU: Die Union möchte die Stromsteuer auf das europäische Mindestmaß von 3 Cent pro Kilowattstunde senken und die Netzentgelte halbieren, um die Stromkosten für Haushalte und Unternehmen zu reduzieren. Diese Maßnahmen sollen innerhalb der ersten 100 Tage einer Regierungsübernahme umgesetzt werden. Die Partei setzt also auf eine indirekte Entlastung der Bürgerinnen und Bürger über niedrige Strompreise.

 

SPD: Die SPD plant, die Strompreise durch die Einführung eines „Transformationsfonds“ zu stabilisieren und so die Kosten für Verbraucherinnen und Verbraucher zu senken. Sie beabsichtigt, die Schuldenbremse zu lockern, um diese Maßnahmen zu finanzieren. Außerdem soll es eine direkte Pro-Kopf-Auszahlung aller CO₂-Einnahmen zur zusätzlichen Entlastung geben.

 

3. Erneuerbare Energien

 

CDU/CSU: Die Union bekennt sich zum Ausbau der Erneuerbaren Energien, setzt jedoch auf eine „technologieoffene und marktwirtschaftliche“ Herangehensweise. Sie strebt an, die Versorgungssicherheit zu gewährleisten und die Klimaziele zu erreichen, „ohne ideologische Vorgaben“. Auch die Möglichkeit, wieder auf Kernenergie zurückzugreifen, wird seitens der Partei debattiert.

 

SPD: Die SPD plant, den Anteil der Erneuerbaren Energien am Strommix bis 2030 auf 50 Prozent zu erhöhen. Sie setzt auf eine verstärkte Förderung von Wind- und Solarenergie sowie auf die Schaffung eines Kapazitätsmarktes für Gaskraftwerke, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.

 

4. Heizungsmodernisierung

 

CDU/CSU: Das Gebäudeenergiegesetz (GEG), welches vorschreibt, dass neu eingebaute Heizungen mit mindestens 65 % Erneuerbarer Energie betrieben werden, möchte die Union abschaffen. Stattdessen wird eine technologieoffene Lösung angestrebt, die den Einbau von Heizungen auf Basis fossiler Brennstoffe wie Gas und Öl weiterhin ermöglicht.

 

SPD: Die SPD beabsichtigt, die Heizungsmodernisierung durch steuerliche Anreize und direkte Förderungen zu unterstützen. Sie setzt auf die Förderung von klimafreundlichen Heizsystemen wie Wärmepumpen und Solarthermieanlagen. Das GEG soll fortgeführt und reformiert werden.

 

 

CDU/CSU und SPD setzen in ihrer energiepolitischen Ausrichtung teils unterschiedliche Schwerpunkte. Während die Union auf marktwirtschaftliche Instrumente und eine technologieoffene Herangehensweise setzt, verfolgt die SPD verstärkt Maßnahmen zur Förderung Erneuerbarer Energien und sozialer Gerechtigkeit bei der Energiewende. Es bleibt abzuwarten, wie diese unterschiedlichen Ansätze in den Koalitionsverhandlungen miteinander vereinbart werden können und welche konkreten Maßnahmen die Parteien letztlich für die Zukunft Deutschlands ergreifen werden.

 

Die Informationen sind den jeweiligen Wahlprogrammen der beiden Parteien entnommen. Diese finden Sie hier:

Parteiprogramm SPD

Parteiprogramm CDU/CSU

 


 

Dies soll Ihnen als erster Überblick dienen. Sobald die politischen Verhandlungen fortgeschritten und die Aussichten konkreter sind, erhalten Sie von uns ein Update.