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Stadtwerke Norderstedt begrüßen Recherchen von Correctiv, aber weisen Vorwurf der Täuschung zurück.
Die Organisation „Correctiv“ hat am 16. April 2024 unter dem Titel „Die Ökogas-Lüge“ Ergebnisse eigener Recherchen zur Kompensation von CO2-Emmissionen durch CO2-Gutschriften aus Klimaschutzprojekten veröffentlicht. Ihrem Bericht zufolge waren die Projekte dafür nicht geeignet, sodass Kundinnen und Kunden durch damit verbundene Werbeaussagen getäuscht wurden.
In der Dokumentation verkaufter Gutschriften stieß das Corretiv neben über 100 Versorgungsunternehmen auch auf die Stadtwerke Norderstedt und bat um eine Stellungnahme. Wir begrüßen die kritischen Recherchen des Corretivs und die damit verbundene Stärkung der Bedeutung des Klimaschutzes und der Notwendigkeit tatsächlich wirksame Maßnahmen gegen den menschengemachten Klimawandel zu ergreifen. Der Begriff der Lüge zur bewussten Täuschung der Verbraucherinnen und Verbraucher wird unserem Engagement einer nachhaltigen Unternehmensführung allerdings in keiner Weise gerecht.
Das von Correctiv kritisierte Klimaschutzprojekt wurde vor über drei Jahren zur CO2-Kompensation ausgewählt. Zu keinem Zeitpunkt seiner damaligen Verwendung gab es Gründe, an dessen Eignung zweifeln. Dies und unsere lokale Strategie, in der die CO2-Kompensation zu gegebener Zeit ein Baustein war, haben wir in unserer ausführlichen Stellungnahme zum Ausdruck gebracht.
Unsere ausführliche Antwort an die Redaktion im Wortlaut:
„Die angeführten Ergebnisse Ihrer Recherchen und Evaluierungen sind für uns zwar nicht nachprüfbar, trotzdem unterstützen wir Sie mit der Beantwortung Ihrer Fragen gern. ... Die Stadt Norderstedt hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2040 klimaneutral zu sein. Als städtischer Eigenbetrieb mit dem Auftrag zur Gestaltung der örtlichen Daseinsvorsorge und als Grundversorger sehen wir uns in der Pflicht und Verantwortung, einen aktiven Beitrag zur Erreichung der lokalen und nationalen Klimaziele zu leisten. Dazu haben wir in den letzten gut 10 Jahren eine Unternehmensstrategie entwickelt, die darauf ausgerichtet ist, die Stadt Norderstedt mit eigenen, lokalen Projekten bis 2040 klimaneutral zu versorgen.
Mit dem Berichtsjahr 2012 haben wir begonnen, unseren CO2-Emissionen zu bilanzieren und mittels CO2-Zertifikaten zu kompensieren. Die Auswahl der Zertifikate erfolgte durch damit von den Stadtwerken Norderstedt beauftragte und mit dem entsprechenden Fachwissen ausgestattete Dienstleister, die auch deren Wirksamkeit zum Zeitpunkt der Neutralstellung nachwiesen (z.B. durch TÜV Zertifizierung, siehe Anhang).
2013 haben die Stadtwerke Norderstedt Experten rekrutiert und mit ihnen ein internes Energiemanagementsystem eingeführt. Dieses seit 2015 nach DIN EN ISO 50001 zertifizierte Energiemanagementsystem wird bis heute im Unternehmen eingesetzt. Ziel des Energiemanagements ist es, den Energieeinsatz der Unternehmensgruppe Stadtwerke Norderstedt zu analysieren sowie Energieeffizienz- und CO2-Reduktionsmaßnahmen zu entwickeln und umzusetzen.
Seit 2018 veröffentlichen wir freiwillig jedes Jahr einen Nachhaltigkeitsbericht nach den Richtlinien des Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK), in dem wir unsere Strategie, Ziele und Maßnahmen offenlegen und überprüfen lassen. Im Jahr 2023 sind wir der Stadtwerke-Initiative für mehr Klimaschutz beigetreten. Gemeinsam arbeiten wir mit zahlreichen Stadtwerken bundesweit an einer treibhausgas-neutralen Wirtschaft. Im selben Jahr haben die Stadtwerke Norderstedt gemeinsam mit acht Norderstedter Unternehmen, dem TÜV Rheinland und der Arbeitsgemeinschaft für sparsame Energie- und Wasserverwendung (ASEW) das EnergieEffizienzNetzwerk Norderstedt gegründet, das Teil der Initiative Energieeffizienz- und Klimaschutznetzwerk der Bundesregierung und der Wirtschaft ist und gemeinsam mit bundesweit aktuell 372 weiteren angemeldeten Netzwerken einen aktiven Beitrag zur Erreichung der klima- und energiepolitischen Ziele der Bundesrepublik Deutschland leistet.
CO2 Zertifikate zur Kompensation setzen wir seit 31.12.2021 nicht mehr ein. Es ist nicht geplant, dies künftig zu tun. Im Fokus unserer lokalen Energiestrategie stehen die Dekarbonisierung der Fernwärmeversorgung durch Solarthermie, Geothermie, Abwärmenutzung und Großwärmepumpen, eine PV-Strategie zur Eigenstromerzeugung sowie eine Ausbaustrategie der Ladeinfrastruktur zur Förderung der Elektromobilität.
Sollten Sie weitere Fragen haben oder mehr Informationen zu unseren lokalen Projekten haben, stehen wir Ihnen gern zur Verfügung.“
Dieses Angebot gilt selbstverständlich auch gegenüber allen anderen Interessierten.